Helene für Kinder
Auf dieser Seite haben wir Bilder und Texte zusammengestellt, die vor allem dazu geeignet sind, dass Kinder eine anschauliche Vorstellung von dem erhalten, wer Helene von Forster war und was sie zu ihren Lebzeiten politisch und sozial vor allem für Frauen bewirkt hat.
Sie lebte von 1859 bis 1923.
Helene von Forster lebte in einer Zeit, in der es noch ganz anders zuging als heute. Besonders für Frauen war der Alltag schwer. Ihre Aufgabe war
der Haushalt und die Kindererziehung. Das klingt nicht viel, war aber mit sehr viel Arbeit verbunden.
Es gab nämlich viele Geräte nicht, die wir heute benutzen, um uns die Hausarbeit zu erleichtern. Männer haben den Frauen im Haushalt nicht geholfen.
Statt staubzusaugen mussten die Böden geschrubbt werden. Es gab keine Wasserhähne in der Wohnung. Man musste sich mit einer Waschschüssel waschen. Das Wasser holte man vom Brunnen oder von einem Wasserhahn im Flur. Nur samstags wurde Badewasser warm gemacht.
Statt Waschmaschine und Trockner gab es einen Waschkessel. Den musste man mit Feuer anheizen und die Wäsche mit Hand schrubben. Dann wurde die Wäsche ausgewrungen und aufgehängt.
Auch das Bügeln war schwierig. Im Bügeleisen lagen glühende Kohlen. Da wurde die Wäsche beim Bügeln leicht wieder schwarz.
Im Herd musste Feuer gemacht werden. Das Holz dazu wurde aus dem Keller geholt. Nur reiche Menschen konnten sich das Holz liefern lassen.
Es gab keine Spülmaschine. Man musste das ganze Geschirr mit Hand abspülen.
Es gab keine Kühlschränke. Deswegen konnte man keine Lebensmittel länger aufbewahren. Man musste oft einkaufen gehen und die Dinge zu Fuß nach Hause tragen. Es gab auch keine Supermärkte, sondern nur kleine Geschäfte.
Früher hatten Frauen viele Kinder. Es war nicht selten, dass diese bei der Geburt oder später an Krankheiten starben. Die Kinder kamen normalerweise zu Hause zur Welt.
In die Schule gingen zuerst nur die Jungs. Die Mädchen würden später ja heiraten und da mussten sie nicht lesen und schreiben können. Wichtiger war es, den Haushalt versorgen zu können.
Es war Mode, ein Korsett zu tragen, das die Frauen ganz eng einschnürte. Das war sehr unbequem und ungesund.
In so einer Zeit wurde Helene groß. Sie heiratete den Augenarzt Doktor von Forster und arbeitete zuerst in der Praxis mit. Hier kamen viele Menschen mit Problemen an den Augen. Helene interessierte sich aber auch für das Leben dieser Menschen. Oft hatten sie noch viel mehr andere Probleme.
Helene überlegte, wie sie den Menschen helfen könnte. Sie war selbst ja „nur“ eine Frau, die eigentlich in die Küche gehörte, schaffte aber erstaunliche Dinge.
Sie gründete ein Wöchnerinnenheim, wo Frauen ihre Kinder bekommen konnten und es war ein Arzt dabei. Jetzt überlebten mehr Babys.
Sie gründete ein Säuglingsheim für Babys, die keine Eltern mehr hatten.
Sie beantragte Kinderhorte. Dann konnten Frauen arbeiten gehen. Wenn die Frauen selbst arbeiten konnten, mussten sie nicht mehr heiraten, um ihr Geld zu verdienen. Sie waren unabhängiger.
Sie gründete eine Schule für Pflegerinnen. Dann konnten Frauen zum Beispiel im Krankenhaus arbeiten.
Sie gründete eine Frauenarbeitsschule. Hier lernten Frauen, im Büro zu arbeiten.
Helene gründete den Nürnberger Frauenverein. Sie setzte sich für die Gleichberechtigung von Frauen ein, wollte beispielsweise das Korsett abschaffen
Sie war eine der ersten Frauen im Stadtrat.
Sie schrieb außerdem Gedichte und Schauspiele.